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Jan Patrick Timmer |© High Food

Der Tartuffel-Fragebogen: Jan-Patrick Timmer

Der Fragebogen aller Fragebogen findet sich in einem Roman. Marcel Proust stellt ihn als Gesellschaftsspiel der feinen Salons in seiner "Suche nach der verlorenen Zeit" vor und auf. Er ist insofern Vorbild für den "Tartuffel" Fragebogen, als auch wir darin eine spielerische Art erkennen, dem Charakter eines Menschen auf die Spur zu kommen. Auf die gastrosophische selbstverständlich.

Unser Patron éditorial Dieter Müller eröffnete den Reigen, den wir Ihnen in lockerer Reihenfolge vorstellen.

Jan-Patrick Timmer hat sich als Initiator der Green Chefs nicht nur innerhalb der gastronomischen Szene einen Namen gemacht. Er zeigt, wie wichtig in einer zunehmend digitalisierten Welt die gastronomischen Betriebe in Sachen Nachhaltigkeit und Veränderung, Tierwohl und analoge Kommunikation sind. In unserem Fragebogen gibt er sich privat als glücklicher Gastgeber zu erkennen, der den Abend mit Freunden inhaliert.

Ich atme im wahrsten Sinne des Wortes "ein".

 

Ihr Name: 

Jan-Patrick Timmer.

 

Ihr Geburtsjahr:

1968.

 

Ihr Beruf:

Klassisch: Kaufmann, Restaurantfachmann, Medienkommunikationswirt.

 

Kochen Sie oft, selten oder nie? 

Oft.

 

Was darf bei Ihnen nicht im Kühlschrank fehlen?

Butter.

 

Ihr Getränk in der Küche?

Weißwein.

 

Was sind ihre kulinarischen Kindheitserinnerungen?

Nudeln mit Tomatensauce.

 

Wie sieht ein Abend mit Gästen bei Ihnen aus?

Es gibt keine steife Sitzordnung, das hemmt eher. Gäste kommen und fühlen sich wohl. Wir trinken etwas zusammen, wir belegen die gesamte Wohnung und dann sind die vorbereiteten Speisen auf dem Tisch. Jeder bedient sich nach Wunsch. Irgendwann zum Morgengrauen gehen alle.

 

Welchen Aperitif reichen Sie gerne?

Sekt.

 

Welche Getränke für Gäste bevorzugen Sie?

Wein. Manchmal Gin Tonic, aber zum Essen auf jeden Fall Wein. Und sicherlich gibt es für alle, die wollen, einen Digestif.

 

Was ist alles vorbereitet, bevor die ersten Gäste eintreffen?

Klassisch alles. Denn ich möchte als Gastgeber keinen Stress haben. Da bin ich doch von Alfredissimo geprägt. Erst mal ein Glas Wein und dann kochen wir stressfrei gemeinsam. Meine Frau ist die bessere Köchin und sie macht die wichtigen Dinge. Viele Sachen bereiten wir gemeinsam am Vortag und haben dabei Zeit zu quatschen. Das erhöht die Vorfreude auf unsere Gäste und die gemeinsamen Stunden.

 

Gäste – kommen sie mit in die Küche?

Ja.

 

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Gastgeber am meisten?

Gastfreundschaft. Der unbedingte Wille, dass alle, die das Haus verlassen, das Gefühl haben, einen sehr schönen Abend verlebt zu haben. Schön ist, wenn man den Gastgebern ihre Freude über die Gäste anmerkt. So, wie es in Österreich gelebt wird.

 

Was bedeutet Essen mit Freunden für Sie?

Zeit für Freunde, ohne Ablenkung und damit Urlaub vom Alltag. Ein privates Essen mit Freunden ist etwas ganz anderes als ein Treffen mit Freunden an einem neutralen Ort. Denn das ist dann immer noch etwas vom Alltag, von Telefongesprächen und anderen Ablenkungen belegt.

Das gemeinsame Essen und die Zeit die man sich Füreinander nimmt, sind unersetzlich. Wenn wir Freunde einladen essen wir daher auch nicht direkt. Denn alle sollen erst einmal ankommen und den Alltag hinter sich lassen. Erst wenn man Zeit hat, runter zu kommen, kann man aufmerksam reden und zuhören. Ich denke, das Essen unter Freunden macht die Zeit tief und damit das Treffen auch lange erinnerbar.

 

Gast oder Gastgeber: In welcher Rolle fühlen Sie sich wohler?

Gastgeber.

 

Einfach gekonnt: Gibt es auch schon mal einen Topf Pasta & Pesto für Gäste?

Ja. Nudelgerichte sind etwas Wunderbares. Ein paar Tomaten aus der eigenen Ernte, Knoblauch Parmesan Chili. Passt.

 

Die Gäste sind gegangen. Was tun Sie?

Mich bequem hinsetzen und im wahrsten Sinne des Wortes: einatmen und den Abend noch einmal inhalieren.

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